Start: Katholische Kirche St. Jodokus, Burgwall 8, 33142 Büren-Wewelsburg
Ziel: Katholische Kirche St. Jodokus, Burgwall 8, 33142 Büren-Wewelsburg
Empfohlen für: Zu Fuß
Länge: 12 km (Rundweg)
Dauer (Zu Fuß): 3 Std. reiner Gehzeit
Schwierigkeitsgrad: Mittelschwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Überwiegend gut begehbare Wege. Teilweise schmale, etwas matschige und unebene Pfade. Teilweise nicht gesichert. Daher Trittsicherheit erforderlich und entsprechende Wanderschuhe mit Profil empfohlen.
Beschreibung:
Dieser Weg erinnert mich immer wieder an meine Zeit auf dem Jakobsweg von Bilbao nach Santiago de Compostela, dem Camino del Norte. Dort begleitete mich über hunderte Kilometer entlang der nordspanischen Atlantikküste die Autobahn A 8 und eine Eisenbahnlinie, die die Küstenorte miteinander verbinden. Der Jakobsweg verlief sehr oft in Sicht- bzw. Hörweite dieser beiden Verkehrsadern.
Anfangs störte mich der Autolärm. Ich fühlte mich auf meinem Weg "zu mir" gestört. Dieser Lärm der "Neuzeit" passte so gar nicht zu meinen Vorstellungen vom ursprünglichen Pilgern, so wie seit Jahrtausenden Menschen auf dem Weg sind. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich an diese Geräusche der Neuzeit und sie erinnerten mich immer wieder daran, welches Geschenk ich mir mit dieser Pilgerreise hier auf dem Jakobsweg selbst machte. Mir wurde erst durch diese Gleichzeitigkeit des "Neuen", des immer "höher – weiter - schneller", für welches die Autobahn und die Eisenbahn als Symbol auf meinen Weg standen, bewusst, wie wichtig und wertvoll es ist, im Gehen mich und der Welt zu begegnen. Gehen als die ursprüngliche Art sich als Mensch fortzubewegen. Unsere Sinne sind für das Gehen geschaffen. Nur im Gehen nehmen wir die Welt um uns herum und uns selbst im Inneren mit allen Sinnen wahr.
So ist dieser Pilgerweg in und um die Dörfer Wewelsburg und Ahden ein Weg, der genau an diese Gleichzeitigkeit des Ursprünglichen und des Neuen anknüpft. Auf dem Weg begegnen dem Pilger einerseits wunderschöne idyllische Wegstrecken und magische Orte, die die Sinne einladen innezuhalten und hineinzuspüren, was sich im Inneren zeigen will, welche Botschaften aus der eigenen Mitte in die Welt wollen, und andererseits aber auch die Autobahn A44, die stillgelegte Bahnlinie der Almetalbahn und in Sichtweite der Flughafen Paderborn-Lippstadt, als Symbol des Äußeren, der Epoche des immer "höher - weiter - schneller".
Impulse für den Weg:
- Was berührt mich tief in mir, wenn ich in die Natur gehe?
- Was will sich mir zeigen, wenn ich zur Ruhe komme?
- Wie erlebe ich "verwurzelt sein"?
- Wie bin ich mit meiner Mitte verbunden?
- Was gibt mir Kraft und lässt mich meine Lebendigkeit spüren?
Wegverlauf:
Startpunkt dieses Pilgerweges und gleichzeitig der erste Wegpunkt (WP1) ist die Jodokuskirche in Büren-Wewelsburg. Aus der Kirche kommend gehen Sie rechts die wenigen Stufen hinunter auf den Burgwall (WP2). Von hier bietet sich die Besichtigung des Burginnenhofes sowie ein Besuch der im Inneren der Wewelsburg befindlichen Museen an. Dem Pilgerweg folgend, halten Sie sich links, entlang der Burgmauer, und gehen Sie am Ende der Straße auf einem schmalen Pfad ins Tal.
Bleiben Sie auf diesem Pfad, bis dieser auf die Straße "Kuhberg" mündet. Halten Sie sich einige Meter rechts und dann gleich wieder links, der Straße "Auf der Alme" folgend. Nach ca. 300 m biegen Sie hinter einer offenen Scheune, auf der rechten Straßenseite, in einen geteerten Weg ohne Straßennamen ein (WP3).
Folgen Sie diesem Weg durch das Almetal, mit dem Blick zurück auf die Wewelsburg, bis zur Kreisstraße K21. Hier gehen Sie rechts und biegen nach wenigen Metern gleich links über einen Holzsteg in einen schmalen Pfad. Nach ca. 150 m erreichen Sie den Forstweg "Ahdener Talweg". Hier folgen Sie nun dem Weg nach links. Der Weg führt unter einer Autobahnbrücke hindurch bis zur Wegekreuzung "Siebeneichen". Die Bezeichnung finden Sie rechts am Wegesrand an einem Holzpfahl mit Wegebezeichnungen.
Sie folgen nun rechts dem "Schluchtweg" hinauf bis zum Waldrand und biegen gleich rechts in einen Feldweg. Nach ca. 350 m treffen Sie auf eine geteerte Straße und folgen dieser nach rechts (WP4). Sie bleiben auf dieser Straße und überqueren die Autobahn. An der nächsten Straßeneinmündung halten Sie sich links und folgen dem Hinweisschild "Urbanusweg 0,5 km". Sie folgen im weiteren Verlauf der Beschilderung "Urbanusweg". Dieser führt über einen schmalen Pfad ins Tal hinunter bis zu einem Baum mit den Bezeichnungen "A5 und A2". Gleich hinter dem Baum biegen Sie links in einen weiteren Pfad und unterqueren im weiteren Verlauf eine alte Eisenbahnbrücke. Kurz danach mündet der Pfad auf einen Schotterweg. Hier halten Sie sich links bis zur Kreisstraße K16.
Folgen Sie der K16 nach rechts bis zur Kluskapelle auf der linken Straßenseite (WP5).
Hier folgen Sie nun dem ausgeschilderten Pfad "Hainbergweg", der zwischen Kapelle und Alme beginnt. Am Ende der Bruchsteinmauer an der Kapelle geht es eine Steintreppe hinauf (WP6). Der schmale, ungesicherte Pfad mündet am Ende des Waldes auf einen geteerten Weg. Hier gehen Sie rechts und folgen dem Weg (WP7) am Ahdener Friedhof vorbei, bis zur Flughafenstraße. Weiter geht es rechts hinunter ins Dorf Ahden. An der Kreuzung biegen Sie links in die Tiggesstraße (K16), nach ca. 300 m dann rechts in die Köhlerstraße. Dieser Weg führt Sie im weiteren Verlauf durch das Almetal zurück bis nach Wewelsburg und mündet dort unterhalb der Burg auf die Straße "Auf der Alme". Sie folgen dieser nach rechts bis direkt vor den Steilhang des Burgberges. Hier halten Sie sich rechts. Am Ende der Bruchsteinmauer des Burgberges führt ein schmaler Pfad den Berg hinauf. Folgen Sie diesem bis zu einem kreuzenden Pfad. Hier gehen Sie links und treffen nach ca. 100 m wieder auf den "Burgwall" und sehen schon die Jodokuskirche sowie die Wewelsburg.
Autor/-in: Franz-Josef Bertels
Entstanden ist dieser Weg im Rahmen der Ausbildung zum Pilgerbegleiter.
Wie oft sehnen wir uns nach einer Auszeit vom Alltag, vom vermeintlichen äußeren Zwang des "höher - weiter - schneller" unserer schnelllebigen Gesellschaft. Dieser Weg ist ein Angebot, innezuhalten und dem eigenen Rhythmus zu folgen. Zu erfahren, was es heißt, wieder bei sich zu sein. Im "eigenen" Tempo die Welt und sich selbst zu erleben und zu spüren, wie wertvoll diese Auszeiten sein können.