Start: Kirchweg, 33034 Brakel-Bökendorf
Ziel: Kirchweg, 33034 Brakel-Bökendorf
Empfohlen für: Zu FußFahrrad
Länge: 3,5 km (Rundweg)
Dauer (Zu Fuß): 1 Stunde
Dauer (Fahrrad): 30 Minuten
Schwierigkeitsgrad: Der Weg verläuft größtenteils über geschotterte Wirtschafts- und Waldwege. Vom Bökendorfer Kreuz bis zum Ausgangspunkt ist der Weg asphaltiert.
Beschreibung:
Dieser Pilgerweg führt an zwei pastorale Orte, die bedeutsam sind für zwei Pfarrgemeinden. Diese Orte verbinden im wahrsten Sinne seit vielen Generationen die Menschen der Gemeinden Bökendorf und Bellersen. Sie führen die Menschen aus unterschiedlichen Richtungen zusammen und vereinigen sie im Gebet.
Jedes Jahr am Karfreitag kommen die Bökendorfer aus südlicher Richtung, die Bellerser aus nördlicher Richtung. Treffpunkt ist die erste Station der Kreuzweg-Allee im Lämmerkamp in Bökendorf, die bei diesem Pilgerweg zugleich Start- und Zielpunkt ist. 'Lämmerkamp' bezeichnet das (Wald-)Gebiet in diesem Bereich.
Die Kreuzweg-Allee, die seit 1992 unter Denkmalschutz steht, gehört zum Landschaftsparkensemble des Herrenhauses Bökerhof und ist somit Teil eines einzigartigen garten- und landschaftsgestalterischen Kunstwerks. In west-östlicher Richtung befand sich eine weitgestreckte axiale Baumallee, an deren Ende Kreuze errichtet sind. Am Schnittpunkt der Achse mit dem 'Laubengang', einem Heckengang aus Hainbuchen, beginnt der von den Eltern der sogenannten Großen Generation gestiftete Kreuzweg. Eine Lindenallee führt in den Wald und schnurgerade auf das im Jahre 1799 errichtete "Weiße Kreuz" am Ende der Allee zu. Der Ostteil der Achse ist noch durch die Zufahrtsallee zum Schloss angedeutet. Im 'Hasenholz', dem kleinem Waldstück bei der Freilichtbühne, steht das Kreuz am östlichen Ende. Die raumgreifende West-Ost-Achse hat insgesamt eine Länge von 2.100 Metern. Die Entfernungen von den beiden Kreuzen zum Schloss betragen 2/3 im Westen und 1/3 im Osten. Diese sogenannte "Dreifaltigkeitsachse" ist einmalig. Man hat so seinerzeit damit das Haus und seine Bewohner unter das "Heil des Kreuzes" gestellt.
Wegverlauf:
Start der kleinen Pilgerwanderung ist die 1. Kreuzwegstation. Der Weg führt auf der Linden-Allee westwärts in den Wald. Sollten Pferde oder Rinder auf der Wiese oder das Gatter geschlossen sein, nimmt man den unbefestigten Feldweg direkt rechts neben der Linden-Allee; beim Waldrand führt ein kleiner Weg wieder auf die Allee.
Im Wald verengt sich die breite Allee zu einem Wirtschaftsweg. Schon bald leuchtet am Ende das "Weiße Kreuz", welches auf einem großzügigen Freiraum im Wald steht. Im Sockel des Kreuzes ist die 12. Station (Jesus stirbt am Kreuz) bildlich dargestellt. Die 13. Station ist rechts am Weg, der hinter das Kreuz führt, wo sich dann nach circa 25 Metern die 14. Station befindet.
Am Beginn der grünen Freifläche vor dem 'Weißen Kreuz' durchschneidet ein geschotterter Weg die Allee. Auf diesem Weg wird die Pilgerwanderung fortgesetzt (vom Kreuz kommend links abbiegen). Der Weg führt raus aus dem Wald und es eröffnet sich der Blick auf die weite Feldflur. Bellersen liegt im Tal. Vorbei an Bienenstöcken treffen wir auf eine kleine Gruppe uralter Bäume, in deren Schatten wir das "Bökendorfer Kreuz" oder auch "Pius-Kreuz" entdecken.
Auf dem geteerten Wirtschaftsweg, dem alten Kirchweg, geht es nun zurück zum Ausgangspunkt nach Bökendorf. Die markante und eindrucksvolle Linden-Allee zu Beginn des Kreuzweges ist vom Pius-Kreuz schon weithin sichtbar.
Hinweis:
Da der Weg teilweise über Privatgrund verläuft, geschieht die Nutzung auf eigene Gefahr. Eine Haftung des Eigentümers für Schäden (Verkehrssicherungspflicht) wird ausdrücklich nicht übernommen.
Autor/-in: Bernhard Aufenanger
Der Kreuzweg und das Bökendorfer Kreuz führen die Gläubigen von zwei Gemeinden aus unterschiedlichen Richtungen zusammen und vereinen sie schließlich im Gebet. Hierfür müssen sich die Menschen aufraffen und im wahrsten Sinne des Wortes auf den Weg machen. Sie müssen sich bereit machen und auch bereit sein für das "Miteinander". Vorbehalte und Vorurteile müssen abgebaut werden, um ein "Zusammentreffen" zu ermöglichen. Berichte aus alter Zeit zeugen davon, dass dies nicht immer ohne Schwierigkeiten war. Sogar bei der Kreuzweg-Prozession kam es in früheren Zeiten zu Reibereien und Sticheleien. Doch diese Geschichten sind längst Geschichte.
Der beschriebene Weg symbolisiert sehr beispielhaft das "Unterwegssein der Menschen", aber auch das "Miteinander". Machen Sie sich bewusst, dass Sie an dieser Stelle in besonderer Weise unter dem raumgreifenden "Heil des Kreuzes" stehen.