Kapellenweg Reiste
Karte verkleinern
Karte vergrößern

Kapellenweg Reiste

Kapellenweg Reiste

Alle Wegpunkte

Start: Mescheder Straße 38, 59889 Eslohe-Reiste

Ziel: Mescheder Straße 38, 59889 Eslohe-Reiste

Empfohlen für: Zu Fuß

Länge: 27 km (Rundweg)

Dauer (Zu Fuß): 7,5 Stunden reine Gehzeit

Schwierigkeitsgrad: Ganzjährig begehbar in 2 Etappen: Süd- und Nordroute. Mäßig schwere Wanderung,
Wanderschuhe / -stiefel empfohlen.
Überwiegend hügeliges Gelände, mehrheitlich auf Feld- u. Waldwegen.
Hauptweg ohne Schleife über Sögtrop:
Südroute: 11,5 km zzgl. ca. 3 km über den Ortswanderweg Re1
Nordroute: 11,1 km zzgl. ca. 3 km über den Ortswanderweg Re1
Gesamte Streckenlänge: 22,6 km, Gehzeit (ohne Pause): ca. 6 Std. 10 Min.
Höhenmeter: ca. 828 m
Hauptweg mit Schleife über Sögtrop:
Südroute: 14,6 km zzgl. ca. 3 km über den Ortswanderweg Re1
Nordroute: 11,1 km zzgl. ca. 3 km über den Ortswanderweg Re1.
Gesamte Streckenlänge: 25,7 km Gehzeit (ohne Pause): 7 Std. 4 Min.
Höhenmeter: ca. 954 m

Beschreibung:

Kapellen und Wegkreuze sind in der Gemeinde Reiste häufige Wegbegleiter. Sie zeugen von einer tiefen Religiosität, welche die Menschen hier über Jahrhunderte praktizierten. Der Glaube und das Gebet gehörten seit jeher zum Alltag dazu. Die Glocken der Gotteshäuser teilten den Tag ein, religiöse Feste das Jahr.

Oftmals wurden Heiligenhäuschen oder Wegkreuze aus Dankbarkeit oder als Erinnerung an besondere Ereignisse errichtet und von den Familien vor Ort bis heute gehegt und gepflegt. Selbstverständlich hat jedes Dorf seine eigene Kapelle und jede ist einem anderen Patron geweiht. Der 25,7 km (26,5 km) lange Kapellenweg lädt Sie ein, diese Tradition und die vielen wunderschönen Kapellen in den Kapellendörfern um Reiste herum zu entdecken.

Wandern Sie auf verschwiegenen Waldwegen und entdecken Sie die Geschichten der kleinen Gotteshäuser. Unterwegs werden beeindruckende Aussichten Ihre Wanderung unterbrechen, ebenso wie die vielen Kleinode am Wegesrand, die von der Natur eingerahmt sind. Der Kapellenweg bietet Ihnen die Gelegenheit, einzutauchen in die dörfliche Struktur einer alt eingesessenen Sauerländischen Gemeinde. Sie bekommen eine Ahnung davon, wie es war, „auf dem Dorf“ zu wohnen, in verlässlichen Strukturen, aber auch mit mancher Herausforderung. So war es alltäglich, auch im tief verschneiten Winter, „über den Berg“ den Schulweg zu bewältigen, oder bei Wind und Wetter zum sonntäglichen Kirchgang in den nächst größeren Ort, nach Reiste, zu laufen. Die Menschen hielten Kontakt zwischen den größeren und kleineren Dörfern. Zu allerlei Gelegenheiten, bei Festen und Feiern, wurden die Fußwege nicht gescheut. Ob Schützenfest, Erntedankfest oder zum traditionellen Reister Markt: Man ging nach Reiste, feierte gemeinsam und erlebte gemütliche Stunden.

Diese Begegnungen gibt es auch heute noch. Allerdings bewältigen heute bei solchen Gelegenheiten viele Einwohner eher den Rückweg zu Fuß in ihr Heimatdorf. Zum einen wegen der schönen Natur, zum anderen wohl auch wegen des ein oder anderen Bierchens, welches sich beim Laufen besser verdauen lässt …

Reiste und seine Kapellendörfer haben sich bis heute ihr reges Vereinswesen bewahrt. Wandern Sie den Kapellenweg und begegnen Sie einem echten Stück Sauerland mit seinen Traditionen. Lassen Sie sich auf dem Weg zwischen den Kapellen von der Natur inspirieren und kommen Sie zur Ruhe. Kehren Sie in die ein oder andere Kapelle ein und halten Sie stille Andacht. Oder setzen Sie sich unterwegs auf eine Bank, genießen Sie die Natur oder bewundern Sie eines der kleinen Kunstwerke am Wegesrand.

Wegverlauf:

Statten Sie sich zuerst mit einer Wanderkarte und einem Stempelpass aus. Diese Unterlagen liegen im Eingangsbereich der Pfarrkirche Reiste, in der Volksbank, in den Gasthöfen von Reiste und Nichtinghausen, im Lebensmittelgeschäft und der Tankstelle in Nichtinghausen für Sie bereit.

Der Kapellenweg beginnt in Reiste an der Kirche St. Pankratius. Nach dem Überqueren der B55 verläuft er entlang der ehemaligen evangelischen Kirche aus dem Ort hinaus und führt nach Niederreiste. Dort befindet sich nach 1,5 km das erste Ziel, die 14-Nothelfer-Kapelle.

Neben der Kapelle wird die B55 erneut überquert und weiter geht es über das Ostfeld nach Beisinghausen hinauf. Mitten im Ort liegt nach 2,8 km Wegstrecke das nächste Ziel, die St.Margaretha-Kapelle.

Vorbei an der alten Schmiede und dem Kriegerdenkmal gewinnt der Kapellenweg nun rasch an Höhe. Beisinghausen hinter sich lassend erreicht man den Landenbecker Berg. Gemeinsam mit dem SHF (Sauerländer Höhenflug) verläuft der Weg den Berg hinauf bis zum „Sohl“. Den SHF nach links verlassend geht es nun wieder leicht bergab durch den Wald. Landenbeck wird nach 7,8 km erreicht, wo sich die St.-Barbara-Kapelle befindet.

Hinter der Kapelle teilt sich der Kapellenweg auf. Ab hier kann alternativ die 5,8 km lange Schleife über Sögtrop zur dortigen St.Blasius-Kapelle gewandert werden. Sie ist etwa 3,2 km entfernt.

Die Hauptroute aber verläuft ab Landenbeck die nächsten 3,7 km hinauf auf die „Eickert“ und wieder hinab nach Herhagen. Kurz vor dem Ort treffen die „Sögtroper Schleife“ und die Hauptroute  wieder zusammen. In Herhagen führt der Weg nach 11,8 km zur St.-Laurentius-Kapelle.

Dem Verlauf der Henne folgend erreicht der Weg bei Kilometer 13,3 in Nichtinghausen die St.-Bernhard-Kapelle.

An der Bushaltestelle im Ort wird erneut die B55 überquert. Hier bietet sich ein weiterer Einstiegs- oder Etappenpunkt für den Kapellenweg an. Es besteht die Möglichkeit, mit der Buslinie S70 zu fahren, über den Radweg entlang der B55 oder entlang der Bergflanke auf halber Höhe den landschaftlich schöneren Waldweg über den Re1 zurück nach Reiste zu wählen. So hätte man die Südroute des Kapellenweges bewältigt und könnte die Nordroute zu einem anderen Zeitpunkt erwandern.

Der Kapellenweg verläuft oberhalb von Nichtinghausen über den Bergsattel, dem alten Totenweg folgend, hinab nach Erflinghausen. Dort erreicht man nach 16 km die achteckige St.-Luzia-Kapelle.

Die Route geht nun abermals ansteigend auf das Hochplateau bei Büenfeld. In Büenfeld passiert der Kapellenweg nach bisher 17,7 km das nächste Ziel, die Kapelle Maria-Heimsuchung.

Der Straße durch den Ort in Richtung Wenholthausen folgend, führt der Wegabschnitt durch einen schluchtartigen Einschnitt und mündet im lieblichen Büemker Tal. Hier erreicht man nach jetzt insgesamt 20,1 km die St.-Agatha-Kapelle in Büemke.

Auf der letzten Etappe steigt der Weg wieder hinauf auf den Reister Berg und verläuft über den Bergkamm in Richtung Osten. In der Nähe des Funkumsetzers folgt der Kapellenweg nun dem alten Büemker Schulweg ins Tal hinab, an der Streuobstwiese und Riesenbank vorbei, zurück nach  Reiste. Nach einer letzten Überquerung der B55 endet die Route nach insgesamt 24,3 km bzw. 29,8 km wieder am Ausgangspunkt an der St. Pankratius Pfarrkirche.

 

Autor/-in: Christoph Fredebeil

Reiste und seine Kapellendörfer haben ein reges, gemeinsames Vereinswesen bewahrt. So entstand die Idee des „Kapellenweges“. Wandern Sie auf diesem Weg und entdecken Sie ein Stück Sauerland abseits der großen Tourismuszentren. Lassen Sie sich auf der Strecke zwischen den Kapellen von der Natur inspirieren und kommen Sie zur Ruhe. Kehren Sie in die ein oder andere Kapelle ein und halten Sie inne. Oder setzten Sie sich unterwegs auf eine Bank, genießen Sie die Natur oder bewundern Sie die kleinen Besonderheiten am Wegesrand.

Pfarrkirche St. Pankratius in Reiste

St. Pankratius Pfarrkirche Die Pfarrkirche zu Reiste wurde in den Jahren 1849 bis 1852 erbaut. Der Bau war mit 20.065 Talern veranschlagt. Die Baukosten mussten nach einem Urteil in 3. Instanz des Obertribunals Berlin von der Reister Kirchengemeinde selbst aufgebracht werden. Jede Familie musste zur Tilgung beitragen. Wer nicht zahlen konnte, der wurde gepfändet. Ein Bauer musste seinerzeit aus diesem Grunde zwei gute, kräftige Rinder abgeben. 1898 wurden die letzten Schulden gezahlt.

Kapelle 14 Nothelfer Kapelle in Niederreiste

Kapelle St. Maria mater dolorosa Die Kapelle wurde 1736 im Renaissance-Stil erbaut. Der damalige Reister Pastor Hermann Josef Kemper hat sie als Sühneopfer errichtet. Am 21.3.1736 wurde sie der schmerzhaften Muttergottes geweiht. Sie ist wahrscheinlich zur Zeit der großen Pestseuchen entstanden.

St. Barbara Kapelle Kapelle in Landenbeck

St. Barbara-Kapelle Die Kapelle St. Barbara wurde 1884 erbaut. Die alte, baufällige Kapelle in Landenbeck wurde 1869 abgebrochen. Trotz vieler Verzögerungen einigte man sich 1883 darauf, am gleichen Platz eine neue Kapelle zu errichten. Sie wurde am 04.12.1884 wie auch schon die alte Kapelleder heiligen Barbara geweiht. Die Kosten wurden auf fünf Familien zu unterschiedlichen Anteilen aufgeteilt.

St. Blasius Kapelle Kapelle in Sögtrop

St. Blasius-Kapelle Sögtrop war im Mittelalter Adelssitz der Herren von Sögtrop. Die dem heiligen St. Blasius geweihte Kapelle wurde nach dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts errichtet. Sie war ursprünglich nur aus Fachwerk erbaut und hatte durch Witterungseinflüsse so stark gelitten, dass sie 1818 mit Blechplatten und Brettern verkleidet wurde.

St. Laurentius Kapelle Kapelle in Herhagen

St. Laurentius-Kapelle mit Geburtshaus von Chr. Koch im Hintergrund Die alte Fachwerkkapelle in Herhagen, die dem heiligen Laurentius geweiht war, wurde bei Granateinschlägen im letzten Kriege 1945 stark beschädigt. Die unteren Fachwerkwände waren zum Teil nach innen eingefallen. Der aus Holz geschnitzte Altaraufbau mit der eingelassenen Reliquie des heiligen Laurentius blieb aber erhalten.

St. Lucia Kapelle Kapelle in Erflinghausen

St. Lucia-Kapelle Die Kapelle ist ein kleiner, achtseitiger Zentralbau mit schiefergedeckter geschweifter Haube und bekrönter Laterne. Wann sie erbaut wurde, ist nicht belegt. Nach den noch bekannten Überlieferungen herrschte im 15. Jahrhundert in Erflinghausen eine ansteckende Krankheit, die kein Ende nehmen wollte. Um das Unheil abzuwenden, beschlossen die Bauern Kremer, Scheiwe und Katthol, eine Kapelle zu errichten.

St. Mariä Heimsuchung Kapelle in Büenfeld

St. Mariä-Heimsuchung Die Kapelle „ad visit B.M.V. Mariä Heimsuchung“ (Beatae Mariae Virginis „der seligen Jungfrau Maria“) wurde in der Zeit von 1885 bis 1886 von acht Bewohnern aus Büenfeld erbaut. Am 03.07.1886 wurde sie durch den damaligen Pfarrer Schulte von Reiste geweiht. Er hatte aus Paderborn die Vollmacht erhalten, die Kapelle nach dem vorgeschriebenen Ritus zu weihen. Der Altar stammt ebenfalls aus dem Jahr 1886.

St. Agatha Kapelle Kapelle in Büemke

St. Agatha-Kapelle Die Kapelle in Büemke wurde 1671 erbaut. Sie ist noch heute mit Grundstück im Grundbuch bei fünf Bauern eingetragen. Es wird vermutet, dass an gleicher Stelle vorher eine andere Kapelle gestanden hat, denn bereits im Jahre 1638 wurde eine Kapelle in Bomeke (Büemke) erwähnt. Die Kapelle wurde der heiligen Agatha geweiht. Mitpatron ist der heilige Blasius.

Der Büemker Schul- und Kirchweg

Alter Schulweg Dieses hier ist der alte Kirch- und Schulweg von Büemke nach Reiste. Er war Jahrhunderte lang Hauptverbindungsweg zwischen den beiden Dörfern.

Riesenbank

Riesenbank Kurz vor dem Ziel lädt die Riesenbank zur Rast ein. Hier kann man nicht nur die Seele, sondern auch die Beine baumeln lassen.

Streuobstwiese

Streuobstwiese mit alten Sorten Auf der Streuobstwiese kurz vor Reiste wurden auch alte Obstsorten angepflanzt.