Was tun, wenn man im Wald einmal die Orientierung verliert, kein GPS-Signal, keinen Handy-Empfang und keinen Kompass hat? Wer eine analoge Armbanduhr trägt, braucht nur noch die Sonne, um wenigstens die Himmelsrichtung bestimmen zu können. Denn dafür gibt es einen einfachen Trick: Man richtet den kleinen Zeiger , also den Stundenanzeiger, genau auf die Sonne aus. Auf dem Zifferblatt liest man nun die Position der Mittagszeit, also des Sonnenhöchststandes ab – das ist im Winter um 12 und in der Sommerzeit um 13 Uhr. Auf der Mitte des Winkels zwischen der 12 (oder der 13) und dem Stundenzeiger ist Süden. Achtung: Morgens bestimmt man diesen Winkel im Uhrzeigersinn, nachmittags gegen den Uhrzeigersinn.

Wander-Wissen für Pilger
Orientierung im Gelände

Was tun bei Gewitter?

Bei einem aufziehenden Gewitter sollte man so schnell wie möglich Schutz suchen. Am besten klingelt man an Haustüren und bittet um Unterstand. Aber was tun, wenn einen das Unwetter unerwartet im Wald erwischt? Den Rucksack und alle metallischen Gegenstände weglegen und Abstand davon nehmen, einzeln so tief wie möglich ins Unterholz kriechen und sich dort mit leicht auseinanderstehenden Füßen in die Hocke beugen.
Links gehen

Manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden: Dann führt ein Pilgerweg auch einmal an einer Landstraße entlang – und nicht immer gibt es einen Geh- oder Radweg oder wenigstens einen Seitenstreifen. Am sichersten verhält man sich in solchen Fällen so, wie es die Straßenverkehrsordnung vorgibt: Außerhalb geschlossener Ortschaften geht man links, also dem Verkehr entgegen. „Wenn es zumutbar ist“, lautet die Regel, das heißt, dass man sich in engen Kurven oder entsprechend der Lichtverhältnisse auch schon einmal anders entscheiden darf.
Müll bleibt Müll

Eigentlich sollte es jedem klar sein: Was man in den Wald trägt, das trägt man auch wieder heraus. Aber dieses kleine Taschentuch schadet doch nicht, und Bananenschalen sind doch auch Natur – mit dieser Ausrede ist es vorbei, wenn man diese Zahlen kennt: Eine Bananenschale braucht bis zu drei Jahre, bis sie verrottet ist, ein Taschentuch bis zu fünf, ein Zigarettenstummel bis zu sieben Jahre. Und das sind noch die kurzlebigsten Mitbringsel: Eine Plastiktüte braucht 120 Jahre, eine Blechdose 500 und eine Plastikflasche bis zu 1000 Jahre, bis sie vollständig aufgelöst ist. Was so lange währt ist gar nicht gut!
Wandern mit Hund

Der beste Pilgergefährte ist für viele der eigene Hund – und es ist generell erlaubt, Hunde ohne Leine laufen zu lassen, allerdings nur auf den Wegen und außerhalb von Naturschutzgebieten. Und natürlich nur, solange von ihnen keine Gefahr für Menschen oder Tiere ausgeht.
Den Hund im Gelände frei streunen zu lassen, ist also nirgendwo gestattet: Zu groß ist die Gefahr, dass er Wild aufscheucht und jagt. Herrchen und Frauchen sollten ihren Hund also jederzeit in Sichtweite haben. Nur dann können sie auch reagieren und den Hund zu sich rufen, wenn sich andere Waldbesucher nähern.
In Naturschutzgebieten sind die Regeln übrigens strenger: Dort dürfen weder Mensch noch Hund die Wege verlassen, und Hunde müssen immer angeleint sein.