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Aposteln und Schätzen des Klosters Glindfeld auf der SpurIm Zeichen der gelben Muschel zur Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen

Aposteln und Schätzen des Klosters Glindfeld auf der Spur

Alle Wegpunkte

Start: Barockkirche St. Johannes Evangelist, St. Johannes-Straße 1, 59964 Medebach

Ziel: Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen

Empfohlen für: Zu Fuß

Länge: 6,5 km

Dauer (Zu Fuß): 2,5 Stunden

Schwierigkeitsgrad: Leicht, asphaltierter und geschotteter Weg

Beschreibung:

Die historische Barockkirche St. Johannes Evangelist in Medebach-Berge stellt den Ausgangspunkt der Pilgerwanderung dar, die als Ziel die Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen hat. Der Weg führt am ehemaligen Kloster Glindfeld vorbei.

Der Weg erinnert an die über 300-jährige Verbindung der Kirchengemeinde  St. Johannes Evangelist Berge zum Kloster Glindfeld, da die Barockkirche im Jahr 1699 von Prior Petrus Cramer geweiht wurde. Die Menschen im Ort Berge sind seelsorgerisch in dieser Zeit von den Mönchen des Klosters Glindfeld versorgt worden. Fußläufig sind die Mönche zum Zelebrieren der Heiligen Messe in Berge regelmäßig diesen Weg bzw. entlang der nahegelegenen alten Hohlwege gegangen.

Die drei bedeutenden pastoralen Orte werden jetzt durch diesen modernen Pilgerweg verbunden. Der Weg bildet gleichzeitig einen Zubringer zum Jakobus-Pilgerweg, der direkt am Kloster Glindfeld vorbeiführt. Somit ist der Pilger im Zeichen der gelben Muschel des Jakobusweges unterwegs und kann sich Jakobus-Pilger nennen.

Das Apostelbild des Pilgers Jakobus der Ältere (Jacobus major) in der Kirche in Berge stellt den christlichen Bezug in besonderer Weise dar.
Dieses Apostelbild und alle weiteren 12 Bilder sowie das Altarbild stammen aus dem ehemaligen Kloster Glindfeld und können in der Kirche besichtigt werden. Der Pilger findet in der Pilgerkirche Beschreibungen, Geschichte und Erläuterungen zu den Aposteln als Nachfolger Jesus Christus.

Als zusätzliches Elemente ist die Muschel als Symbol des Jakobsweges baulich in der Kirche als barockes Stilelement umgesetzt: Der Deckbereich des Chorraumes ist baulich als "Muschel" ausgebildet. Dieses Stilelement ist neben den Bildern besonders sehenswert.
Auf dem Pilgertisch in der Kirche stehen als Wegbegleiter ein Pilgerkreuz, ein Pilgerbuch, eine gesegnete Pilgerkerze für zuhause und Weihwasser bereit. Auch das Pilgerkreuz kann als Begleitung auf dem Weg mitgenommen werden und anschließend wieder in die Kirche zurückgestellt werden.

Wegverlauf:

Der Pilger startet an der Kirche St. Johannes Evangelist, Roninghauser Weg 1, 59964 Medebach und folgt dem Straßenverlauf in Richtung Medebach. Am Transformatorenhaus geht er auf den Wanderweg B1 über die Ziegenhardt. Vor dem Eintritt in den Wald genießt er den herrlichen Fernblick und stößt nach ca. 800m auf die Landstraße L 858. Dieser Straße folgt er bis zur Abzweigung Medebach-Medelon und geht weiter auf die L 617 Richtung Medelon. An der Mittleren Mühle erreicht er auf dem Hof Schreiber den Bildstock am Klosterweg – Mittlere Mühle.

Der Pilger biegt von der L 617 rechts ab in den Klosterweg Richtung Glindfeld und folgt dem Weg ca. 3 km bis zum Gedenkkreuz. Weiter geradeaus und nach ca. 800m geht man rechts auf den Philosophenweg unter dem Kahlen in Richtung Glindfeld. Der Pilger bleibt auf dem Weg, bis er das Kloster Glindfeld erreicht. Auf der Rückseite des Gebäudes befindet sich die erste Station des Kreuzwegs. Von dieser Station an folgt er dem Kreuzweg hinauf mit einem steilen Anstieg bis zur Kuppe des Kahlen, auf dem sich die Wallfahrtskapelle befindet.

Autor/-in: Beate Clement-Klütsch

Der Weg ist für mich bedeutend, weil er die Beziehung der Kirche in Berge zum ehemaligen  Kloster Glindfeld darstellt. Der Kreuzweg vom Kloster zur Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen ist ein historisches Erbe und stellt als "Klosterschatz" bis heute einen pastoralen Ort der Begegnung für Gläubige aus den benachbarten Ortschaften Medelon, Küstelberg und Berge dar. Jedes Jahr am "Fest Mariä Heimsuchung" sind die Bewohner der Orte eingeladen, in alter Tradition gemeinsam diesen Kreuzweg zu gehen. Hier treffen freiwillig Gläubige aller Altersgruppen zusammen, die in Gebet, Liedern und Gesprächen in beschaulicher naturbelassener Atmosphäre ein jährliches Wiedersehen feiern. Die Zahl der Gläubigen, die dieses Angebot nutzen, wird immer geringer. In Verbindung mit einem erweiterten Pilgerangebot ist es mir ein großes Anliegen, diese Möglichkeit der Glaubensfindung auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen der Kirchengemeinden wieder zu beleben.

Für Gruppen bietet sich eine vorherige Anmeldung an, um eine ausreichende Zahl an Exemplaren von individuell erstellten Pilgerheften oder Pilgerlichtern für die Wegbegleitung zu bekommen.

Kirchenführung: Zusätzlich zur Pilgerwanderung können Sie sich Zeit nehmen für eine
ca. 45-minütige Kirchenführung in der historischen und geschichtsträchtigen Barockkirche.
Regelmäßig wird nach Anmeldung jeden zweiten Samstag im Monat um 16:00 Uhr eine Kirchenführung angeboten.
Herzliche Einladung an alle Interessierten. Wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Beate Clement-Klütsch 0160- 92379087, Tel. 02982-900185 oder Küsterin Veronika Peter 02982-8521 oder per E-Mail: pilgerweg.berge@gmx.de.

Barockkirche St. Johannes Evangelist

Der Bauer Johann Tielemann hinterließ der Gemeinde Berge bei seinem Tod 1696 einen Nachlass von 900 Talern, die zum Bau einer Kirche verwendet werden sollten. So konnte die Barockkirche St. Johannes Evangelist im Jahre 1699 erbaut und eingeweiht werden.

Fernblick Ziegenhardt

Im Übergang von Wiesen und Feldern in den Wald. Genießen Sie den abwechslungsreichen Ausblick

Bildstock am Klosterweg Mittlere Mühle

Der Bildstock steht auf dem Hof an der Mittleren Mühle, an dem der Weg von den Ahauser Mühlen bis nach Glindfeld führte. 1706 verunglückten hier Michel Delster und Konrad Dornsaft tödlich.

Ehemaliges Kloster Glindfeld

Nachdem die Nonnen des Augustinerinnenordens seit 1292 das Kloster mit dem angeschlossenen Landwirtschaftsbereich unzureichend bewirtschaftet hatten, übernahm im Jahr 1499 der strenge Mönchsorden der Kreuzherren die Bewirtschaftung des Klosters.

Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen

Dieses Heiligtum wurde von den Kreuzherren des Klosters Glindfeld zu Ehren der schmerzhaften Mutter des Herrn im Jahre 1720 erbaut. Im Jahre 1910 durch Blitzschlag zerstört, konnte es schon im folgenden Jahre durch Pfarrer Ludolf dank der Opferfreudigkeit der Bewohner der Stadt Medebach und der Nachbardörfer neu errichtet werden.