Weg des Monats November 2022

Aposteln und Schätzen des Klosters Glindfeld auf der Spur

An den ersten Stationen des Kreuzwegs ist der Weg sehr eben. Foto: Beate Clement-Klütsch Die historische Barockkirche St. Johannes Evangelist in Medebach-Berge stellt den Ausgangspunkt der Pilgerwanderung „Aposteln und Schätzen des Klosters Glindfeld auf der Spur“ dar, die als Ziel die Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen hat. Der Weg führt am ehemaligen Kloster Glindfeld vorbei.

Der Weg erinnert an die über 300-jährige Verbindung der Kirchengemeinde  St. Johannes Evangelist Berge zum Kloster Glindfeld, da die Barockkirche im Jahr 1699 von Prior Petrus Cramer geweiht wurde. Die Menschen im Ort Berge sind seelsorgerisch in dieser Zeit von den Mönchen des Klosters Glindfeld versorgt worden. Fußläufig sind die Mönche zum Zelebrieren der Heiligen Messe in Berge regelmäßig diesen Weg bzw. entlang der nahegelegenen alten Hohlwege gegangen.

Die drei bedeutenden pastoralen Orte werden jetzt durch diesen modernen Pilgerweg verbunden. Der Weg bildet gleichzeitig einen Zubringer zum Jakobus-Pilgerweg, der direkt am Kloster Glindfeld vorbeiführt. Somit ist der Pilger im Zeichen der gelben Muschel des Jakobusweges unterwegs und kann sich Jakobus-Pilger nennen.

Das Apostelbild des Pilgers Jakobus der Ältere (Jacobus major) in der Kirche in Berge stellt den christlichen Bezug in besonderer Weise dar.
Dieses Apostelbild und alle weiteren 12 Bilder sowie das Altarbild stammen aus dem ehemaligen Kloster Glindfeld und können in der Kirche besichtigt werden. Der Pilger findet in der Pilgerkirche Beschreibungen, Geschichte und Erläuterungen zu den Aposteln als Nachfolger Jesus Christus.

Als zusätzliches Elemente ist die Muschel als Symbol des Jakobsweges baulich in der Kirche als barockes Stilelement umgesetzt: Der Deckbereich des Chorraumes ist baulich als "Muschel" ausgebildet. Dieses Stilelement ist neben den Bildern besonders sehenswert.
Auf dem Pilgertisch in der Kirche stehen als Wegbegleiter ein Pilgerkreuz, ein Pilgerbuch, eine gesegnete Pilgerkerze für zuhause und Weihwasser bereit. Auch das Pilgerkreuz kann als Begleitung auf dem Weg mitgenommen werden und anschließend wieder in die Kirche zurückgestellt werden.

Wegeautorin Beate Clement-Klütsch:

Der Weg ist für mich bedeutend, weil er die Beziehung der Kirche in Berge zum ehemaligen  Kloster Glindfeld darstellt. Der Kreuzweg vom Kloster zur Wallfahrtskapelle auf dem Kahlen ist ein historisches Erbe und stellt als "Klosterschatz" bis heute einen pastoralen Ort der Begegnung für Gläubige aus den benachbarten Ortschaften Medelon, Küstelberg und Berge dar. Jedes Jahr am "Fest Mariä Heimsuchung" sind die Bewohner der Orte eingeladen, in alter Tradition gemeinsam diesen Kreuzweg zu gehen. Hier treffen freiwillig Gläubige aller Altersgruppen zusammen, die in Gebet, Liedern und Gesprächen in beschaulicher naturbelassener Atmosphäre ein jährliches Wiedersehen feiern. Die Zahl der Gläubigen, die dieses Angebot nutzen, wird immer geringer. In Verbindung mit einem erweiterten Pilgerangebot ist es mir ein großes Anliegen, diese Möglichkeit der Glaubensfindung auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen der Kirchengemeinden wieder zu beleben.

Das Bistumsprojekt orte-verbinden.de fordert Menschen auf, ihre persönlichen pastoralen Orte zu benennen, zu beschreiben und durch einen Weg zu verbinden. Dieser moderne Pilgerweg wird dann auf der Internetseite www.orte-verbinden.de veröffentlicht. Jeden Monat wird ein Weg als „Weg des Monats“ vorgestellt.

Wenn Sie Lust haben in Ihrer Stadt einen Weg anzulegen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung.

Die bisher vorgestellten Wege des Monats finden Sie hier.